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Sicher durch Japan

Lange waren es nur die Stimmen aus dem Lautsprecher am Ende einer Fahrtreppe – ‘Achtung das Ende naht, geben Sie acht’ … in London etwa so ‘mind the gap’ – aber langsam wird es unheimlich auf was wir alles aufpassen müssen (siehe Foto) oder der Text im Kartenapp, welcher darauf hinweist dass ‘Texten während dem Wandern gefährlich ist’ – es ist fast so, dass es nichts gibt, was ungefährlich wäre. Und wenn dann wird das auch noch gesichert; so z.B. das Klebband um die Heftklammer welche die Zeitung heftet.

Aber alles hat ja auch ein Gutes: wohl keinem Busfahrer in der Schweiz käme es in den Sinn, die neu eingestiegenen Fahrgäste darauf hinzuweisen, dass sie sich festhalten sollen; er würde sich auch nicht versichern, dass dem so geschehen ist

Wetter Götter


Nachdem wir im Winter 2015 die Sonne nur während gefühlten 15 Minuten gesehen haben, kämpft sie sich dieses Jahr fastbtäglich hervor.

Es scheint ein Kampf der Wettergötter auf Hokkaido zu sein. Der El Ninjo ist wohl ein nicht zu unterschätzender Mitspieler. Die Windrichtungen sind eher “West” als “Nord”. Dies führt dann dazu, dass die Einheimischen von einem schneearmen Winter sprechen … obwohl die Mengen für uns immer noch gigantischen Ausmasses sind. 

An keinem Tag gibt es einen alleinigen Gewinner der Götter. Es ist oft ein Mix aus Schneefall, Sonne und viel Wind.

Ein kleiner Wintertaifun fegte am vergangenen Samstag über die Insel. Der Druck sank weit  unter 1’000 hPa. Entsprechend stark war der Wind. Zuvor führte ein kleiner Wärmeeinbruch zu Regen, welcher die schneebedeckten Strassen in eine grosse Eisbahn verwandelten. 

In der Schweiz würde das zu einem Verkehrschaos führen. Hier rollt der Verkehr ganz normal.

Schneesturm

Ich denke, dass ich doch schon Einiges mit Fluggesellschaften erlebt habe. Verspätete Gepäckstücke, welche erst am Ende der Reise in China wieder auftauchen … Piloten,  welche zum falschen Dock rollen… nebst all den Verspätungen …

Was ich aber hier in Japan erlebt habe, schlägt alles. Wir verpassen den Flug in Tokyo. Meine Gruppe (immerhin 13 Personen) muss auf den nächsten Flug umgebucht werden. Nachdem 11 Personen eingebucht sind, ist der Flieger voll. Aber das ist eine andere Geschichte.

Am Gate weist uns die nette Dame bereits darauf hin, dass der Flug wegen grossem Schneefall in Sapporo ev. wieder nach Tokyo zurückkehren muss. Tolle Aussichten.

Wir starten. Ein ruhiger Flug. Sieht alles vielversprechend aus. Bis 30min vor der geplanten Landung. Der Flieger dreht nach backbord ab und fängt an zu kreisen. Nach einer gefühlten Ewigkeit meldet sich der Pilot; auf Japanisch natürlich nur. Die Flugbegleiterin übersetzt. Alle vier Runways sind zur Zeit geschlossen … die Equipen sind am Räumen, der Pilot würde dann entscheiden…

Er entscheidet sich zu versuchen. Naja, es bleibt zu hoffen, dass auch er lebendig nach Hause will …

Eigentlich eine ganz ruhige Landung bei gefühlten 20cm Schnee auf der Piste … und duzende von Schneeräumungsmaschinen unterwegs…. eindrücklich.

 

Respektvoll Reisen

imageGerne lachen meine Freunde über mich, wenn ich regelmässig mit den langen Hosen und zumindest Kurzarmhemden durch die Welt reise … in der Regel auch geschlossene Schuhe (ok diesmal mach ich eine Ausnahme …)

Geht man und insbesondere auch frau mit offenen Augen durch die Welt, fällt doch auf, dass die Menschen immer anständig gekleidet sind … will heissen auch bei hohen Temperaturen und viel Luftfeuchtigkeit mit langen Hosen und wenn es wichtig wird, eben auch mi geschlossenen Schuhen … praktisch jeder Reiseführer (ja, sogar der Lonely Planet!) weist darauf hin … in Kirchen und Tempeln sollte dies eigentlich selbstverständlich sein, dass die Knie und Schultern bedeckt sind …

Umso erstaunlicher ist es dann immer wieder, die “Kampftouristen” zu sehen … ich erspare dem geneigten Leser eine bildhafte Beschreibung … so wenig Stoff zeigt man in Bern nicht einmal auf dem Weg vom Marzilibad zur Gelateria di Berna …

Die Szenen um den besten Platz für ein Foto wirken skurril … da werden Heiligtümer erklettert – der Sonnenuntergang wirkt zwei Minuten länger … Mönche müssen sich bei der morgentlichen Prozession den Weg bahnen … Frühenglisch würde auch nicht helfen, denn die Verhaltensregeln sind meistens  bildlich illustriert …

Öffentlicher Rundfunk

imageIch war schon etwas erstaunt, als ich am ersten Morgen in Ventiane einen “Radiosender” hörte … es war unverkennbar eine Moderatorenstimme morgens um sechs Uhr … das dauerte rund zwei Stunden … monotone Stimmen … eine weibliche und eine männliche …

Ach so, dachte ich … Hauptstadt in Asien … es fehlt wohl an Fernsehern und Radios … nun, weit gefehlt! In jedem noch so abgelegenen Kaff stehen orange Satellittenschüsseln vor oder auf dem Haus … Ja, gar ihn Dörfern ohne Stromversorgung … dann hats einen Generator … und eben: die Lautsprecher sind nicht nur in den “abgelegenen” Dörfern installiert …

Die öffentlichen Rundfunkanlagen werden denn auch vom Staat gesponsert und installiert … “es ermögliche die Kommunikation mit der Bevölkerung” wird stipuliert und kann auf den einschlägigen Webseiten nachgelesen werden … diese Aussagen sind doch etwas verwunderlich, wenn viele Menschen ein Smartphone haben und laufend am “chatten” sind …

Der Inhalt der Meldungen entzieht sich leider meiner Kenntnis … ich bin auch nicht sicher, ob diese alle verstehen: denn sie werden in der Amtssprache gesendet … und nicht alle sprechen diese ….